FC HEVESEN FEIERT DEN ZWEIFACHEN TORSCHÜTZEN ALEXANDER WELLSCHMIDT
FOTOS/TEXT/VIDEO: ERNST SIEPMANN
Achum. Trifft der Vorjahreszweite auf den Kreispokalsieger, darf man von einer spannenden Partie ausgehen. Fehlen auf einer Seite aber sechs bewährte Kräfte, bekommt die Hoffnung Schlagseite. Verkümmert zu einer langweiligen Partie. Natürlich war viel guter Wille bei den Akteuren des FC Hevesen und SC Auetal im Spiel. Doch lieferte allein der FCH, der Kreispokalsieger. Gewann mit 2:0 (1:0) und feierte Alexander Wellschmidt, den stärksten Spieler der Partie, der beide Tore schoss. Beim SC Auetal hingegen muss man hinterfragen, ob die gesetzten Ansprüche der Realität entsprechen. Die Mannschaft wollte aufsteigen. Doch zwischen Willen und Verwirklichung klafft eine große Lücke.
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Erst einmal tat sich herzlich wenig auf dem Spielfeld. Viel Mittelfeldgeplänkel. Da war es spannender, die Bratwürste am Grill sich anzuschauen, wie sie in köstlichem Aroma den Betrachter in Verzücken setzten. Natürlich zeigten beide Mannschaften sich engagiert. Was Gelbe Karten wegen Foulspiels gegen Rick Maier (FCH, 17.) und Lukas Herrmann (SCA, 20.) untermauerten. Die erste Chance hatte jedoch der SC Auetal. Schon eine halbe Stunde war vorüber. Niklas Müller flankte vor das FCH-Gehäuse. Marc Steinsiek köpfte auf den Kasten. Jedoch vorbei.

Als wäre nun ein unsichtbarer Schalter umgelegt, schaltete Gastgeber Hevesen in den Aktions-Modus. Arne Schmieding bediente im Strafraum Alexander Wellschmidt. Der ging mit dem Ball zwei Schritte zurück, nahm Maß. Traf die Kugel zwar nicht richtig, doch rollte der platzierte Schuss ins Netz „Was für ein Eier-Tor!“ ärgerte sich Thomas Reh, der SCA-Trainer. Nun war der FC Hevesen am Drücker. Doch bis zur Halbzeit änderte sich nichts. Frederik Meier im Auetaler Torgehäuse wurde zum besten Gästespieler. Egal ob Arne Schmieding (35., 37.), Philipp Pöhler (37.) oder Alexander Wellschmidt (2x 44.) auf den Kasten knallten, stets war eine Meier’sche Hand dazwischen.

Die Auetaler Schlachtenbummler trugen die sich anbahnende Niederlage mit Fassung. Auch nach dem Seitenwechsel bestimmte der FC Hevesen das Spiel. Hätte höher als mit 2:0 gewinnen können. Fürs Tor in dieser Halbzeit sorgte Alexander Wellschmidt, der kaum zu halten war. Rechts durchgesetzt, flach abgezogen und drin das Ding: 2:0 (69.). Dass es nicht nochmals rappelte, war Auetaler Glück und Pech des FCH. Nach einer Wellschmidt-Vorlage schoss Tim Vauth aus bester Position am Pfosten knapp vorbei.

Genug vom Spielgeschehen. Spannender erscheint die Prüfung der Saisonerwartung beider Clubs. Neu-Trainer Christian Riedel, in Minden ein Begriff, beim FC Hevesen jedoch ganz frisch, konnte sich bei den bisherigen drei Spielen komplett über Siege freuen. Meinte lakonisch: „Mit neun Punkten steigt man ab!“ Das ist Tiefstapeln in Perfektion. Derart genial, dass selbst die Maulwürfe sich wie in einem Wolkenkratzer fühlen. Und der SC Auetal? „Wir wurden in den letzten beiden Jahren Zweiter und wollen mehr!“ Klingt ambitioniert. Aber die Realität sieht anders aus. Sinnvoller wäre folgende mathematische Rechnung: Zwei und zwei macht vier. Mehr als der 4. Platz scheint für die Männer aus den Dörfern nicht drin zu sein.
Sonntag reist der MTV Rehren A/R ins Auetal. Das Zusammentreffen der Ortsnamengleichheiten. Beide Plätze in Rehren, der in A/O, der andere in A/R. Der MTV kommt auch nicht aus den Puschen. Es wird zum Treffen der Enttäuschten, die anschließend ermitteln, wer nach dem Schlusspfiff „noch enttäuschter“ ist. Beim FC Hevesen, dem Kreispokalsieger, darf man hingegen träumen. Und überlegen, mit welcher Sektmarke man denn auf zukünftige Erfolge anstößt.
FC Hevesen: Alexander Kruse - Marius Klupsch, Daniel Levenhagen, Rick Maier, Niklas Vehling - Philipp Pöhler - Mattes Wilharm (85. Luis Schmieding), Dominik Brand (75. Michel Kammann), Tom Vauth (70. Dennis Kleiber) - Alexander Wellschmidt (90. Julian Seele), Arne Schmieding (54. Tim Vauth) // Trainer: Christian Riedel
SC Auetal: Frederik Meier - Benedikt Friedrichs, Niklas Brecht (75. Tobias Feldmann), Felix Rauhut, Justin Andre (75. Janic Vogt) - Moussa Guire, Philip Dunkley, Marc Steinsiek - Lukas Herrmann (26. Sugantan Amuthalingam), Marco Hauser, Niklas Müller // Trainer: Thomas Reh
Schiedsrichter: Tim Wieggrebe (TSV Algesdorf)
SR-Assistenten: Justus Meyer + Elia Gerdes (beide TSV Algesdorf)
Tore: 1:0 + 2:0 Alexander Wellschmidt (30., 69.)
Zuschauer: 145